Resourcen

Resourcen-Fokusierung

Psychotherapie

In der Psychotherapie sind Ressourcen innere Potentiale eines Menschen und betreffen z. B. Fähigkeiten, Fertigkeiten, Kenntnisse, Geschicke, Erfahrungen, Talente, Neigungen und Stärken, die oftmals gar nicht bewusst sind. Innerhalb einer Psychotherapie können diese Kraftquellen genutzt werden, um den Heilungsprozess zu fördern. Die Therapie kann insgesamt ressourcenorientiert angelegt sein oder ganz gezielt bestimmte Ressourcen hervorheben und festigen. Eine Methode hierfür ist das sogenannte „Verankern“, ein Begriff aus der Hypnotherapie, der auch in verschiedenen anderen Formen der Psychotherapie verwendet wird, beispielsweise dem EMDR.
Beispiel: Zum Verankern erinnert sich der Mensch an eine positive Situation (im EMDR: „point of power“ genannt), die mit besonders reichhaltigen Ressourcen angefüllt ist. Um einen guten Zugang zu bekommen, ist es nötig, die dazugehörigen Sinneseindrücke wahrzunehmen, z. B. bildhafte Erinnerungen, Gerüche, Geräuschkulissen, Stimmungslagen oder Körperwahrnehmungen. Diese besonders gute Stimmungslage (also die Ressource) soll mit dem Verankern auf eine Situation übertragen werden, die bisher als unangenehm, ängstigend oder bedrohlich empfunden wird.
Fachlich ausgedrückt ist dies eine Methode, mit der bewusst eine dauerhafte „Reiz-ReaktionsKopplung“ herbeigeführt wird (siehe hierzu auch Kognitive Verhaltenstherapie und operante Konditionierung). Das bedeutet, dass z. B. die unangenehme Situation eines Zahnarztbesuches (das ist oftmals ein angstauslösender „Reiz“) mit einer Ressource verknüpft wird. Dies könnte dann zu dem entlastenden Ergebnis führen, dass der Mensch sich als Reaktion stark genug und dem gewachsen fühlt, also mit einer Sicherheit statt einem Angstgefühl zum Zahnarzt gehen kann.