Dass diese äußere Unordnung nur ein Spiegel der Seele ist und Messie-Wohnungen zumindest phasenweise durchaus aufgeräumt sein können, bleibt vielen verborgen. Während Messies schon mit den kleinen Dingen im privaten Alltag oft überfordert sind, sind sie im Beruf durchaus leistungsfähig. SPIEGEL TV besucht Betroffene in ihrem Zuhause, spricht mit Experten und zeigt, dass in der erfolgreichen Arbeit mit Messies Müllsack und Besen nur nebensächlich sind.

http://www.spiegel.de/sptv/dokumentation/spiegel-tv-samstagsdoku-das-leben-als-messi-a-880991.html

“Messies” von Annina Wettstein

Züricher Beiträge zur Alltagskultur: Band 14

Alltag zwischen Chaos und Ordnung

In Wohlstandsgesellschaften gibt es ein Zuviel an Dingen und Informationen. Innerhalb dieser Vielfalt auszuwählen, stellt für «Messies» eine alltäglicheHerausforderung und oft eine Überforderung dar. Sie häufen Gegenstände an, welche ihre Wohnung unbewohnbar machen, ihren Tagesablauf stören, und irgendwann funktioniert ihr soziales Umfeld nicht mehr.Die ethnografische Untersuchung beleuchtet die Zusammenhänge, welche die Entstehung des «Messie»-Phänomens ermöglichen. Zahlreiche Interviews mit Betroffenen bieten Einblicke in ein Phänomen der Alltagskultur, für das es (noch) keine medizinischpsychologische Diagnose gibt. Im Vordergrund stehen individuelle Erklärungsansätze und Strategien zur Bewältigung des Alltags von «Messies», deren Leben geprägt ist vom Wunsch nach Überblick und Ordnung.

• Taschenbuch: 163 Seiten
• Verlag: Orell Fuessli; Auflage: 2., Aufl. (1. Juli 2008)
• Sprache: Deutsch
• ISBN-10: 3908784034
• ISBN-13: 978-3908784036
• Größe und/oder Gewicht: 20,6 x 14,8 x 1,2 cm

Bachert, Silke: Messie-Phänomen: Eine Form der Zwangserkrankung

Silke Bachert: Messie-Phanomen: Eine Form der Zwangserkrankung

Zu jeder Zeit, in jeder gesellschaftlichen Epoche entwickeln sich auch neue Krankheits- oder Störungsbilder.
Mit fortschreitender Individualisierung der Gesellschaft können wir mit gänzlich neuen Formen psychischer Reaktionen konfrontiert werden, bzw. bekannte Störungsbilder verändern oder verstärken sich derart, dass zu überlegen ist, ob hier inzwischen von einer eigenständigen Erkrankung auszugehen ist.
Eine solche Form liegt wohl bei dem so genannten Messie-Phänomen, oder auch Messie-Syndrom, vor, welches sich seit den achtziger Jahren zu einem Schlagwort unter Fachwelt und Laien entwickelte.
Aber was genau ist mit diesem Begriff gemeint, beschreiben oft synonym benutzte Termini wie Vermüllungssyndrom, Desorganisationsproblem oder Diogenes-Syndrom ein identisches Störungsbild, oder ist von zufälligen Parallelen auszugehen?
Handelt es sich um eine eigenständige psychische Erkrankung oder haben wir es lediglich mit einer Unterform eines bestehenden Krankheitsbildes zu tun?
Die Darstellung des Messies in der Öffentlichkeit ist das meist recht einseitige Bild eines zugemüllten Eigenbrödlers, der …

Grin-Verlag, 2010. 28 Seiten 210 mm

ISBN: 9783640600328

Sybille Fendt: uneins C/O Talents 02 (Fotoband)

Sybille Fendt: uneins C/O Talents 02

Mit einem Essay von Anne Pascale Frohn

Für ihre Fotoserie „Uneins” 2002 porträtierte die Fotografin Sibylle Fendt fünf Menschen, denen die Dinge über den Kopf gewachsen sind und die sich und ihre Umwelt nicht mehr sortiert kriegen, so genannte „Messies”. Menschen, die krankhaft unordentlich sind, bis hin zur hygienischen Verwahrlosung, die zwanghaft wertlose, ge- und verbrauchte Dinge sammeln und die nicht mehr zwischen wichtig und unwichtig unterscheiden können. Aus psychologischer Sicht ist das äußerliche Chaos Symptom einer seelischen Verletzung: Unter den angehäuften Zeitungen, alten Elektrogeräten, Kleiderhaufen, Papierstapeln und Joghurtbechern wird sorgsam eine traumatische Geschichte gehütet. Die angesammelten Dinge entlasten die Betroffenen einerseits von der Auseinandersetzung mit der traumatischen Erfahrung, andererseits versperren sie ihnen den Raum für andere Möglichkeiten des Umgangs mit ihrem Trauma. In ihren Fotografien nimmt Sibylle Fendt nicht nur das gestörte Verhältnis der Messies zu ihrer Umwelt in den Blick, sondern spürt aus drei unterschiedlichen Perspektiven – Aufnahmen der verwahrlosten Wohnungen, Bilder der Betroffenen in ihren Wohnräumen und Porträts, die sich allein auf die Menschen, konzentrieren – den Persönlichkeiten und ihrer blockierten Lebenssituation nach.

München, Berlin: Deutscher Kunstverlag, 2006.

ISBN 9783422066229 –

[32], 35 S. Mit zahlr., auch farb. Abb., broschiert.
– Text dt. und engl. –

Sibylle Räber und Claudia Rüsch: Phänomen “Vermüllung” : soziale Arbeit mit Messies

Phänomen “Vermüllung” : soziale Arbeit mit Messies / Sibylle Räber und Claudia Rüsch

ISBN: 3-03-796013-2

82 Bl. : Ill. ; 30 cm, 479 gr.

Bern : Ed. Soziothek, 2003

Zugl.: Zürich, Univ., Diplomarbeit, 2002

Barbara Lath: Leitfaden für den Umgang mit Chaoswohnungen

Praktische Hilfen bei vermüllten und verwahrlosten Wohnungen

Vermüllte und verwahrloste Wohnungen stellen ein Phänomen dar, das seit einigen Jahren an Bedeutung gewinnt. Der Öffentlichkeit werden immer wieder besonders spektakuläre und schockierende Fälle bekannt; nicht jedoch die Ursachen und Hintergründe, die zu dieser Entwicklung geführt haben. Die vorliegende Arbeit beleuchtet die Entstehungsgeschichte der Situation der Betroffenen sowie die dabei ablaufende hoch komplexe Entwicklung und stellt Unterscheidungskriterien, Typen der Wohnungsvermüllung und sich daraus ableitende praktische Lösungsvorschläge zu einzelnen Problematiken vor. Dies dient letztlich dazu, die Menschen, die in desorganisierten Haushalten leben, bei der Bewältigung ihrer Schwierigkeiten gezielt zu unterstützen.

• Broschiert: 151 Seiten

• Verlag: Klotz, Magdeburg; Auflage: 1., Aufl. (3. September 2007)

• Sprache: Deutsch

• ISBN-10: 3880744793

• ISBN-13: 978-3880744790

• Größe und/oder Gewicht: 20,8 x 13,8 x 1,2 cm

Cordula Nussbaum: Kreative Chaoten

Diese Buch kann für Betroffene aber auch für Angehörige/Mitbetroffene bzw. gut strukturierte Menschen interessant sein, die mit „Chaoten“ zusammen leben oder arbeiten und sich selbst mehr Zeit schenken wollen, einfach indem sie den Umgang mit den Chaoten entspannen.

Dieser Link führt zur Website der Autorin Cordula Nussbaum:

http://www.kreative-chaoten.de/

Das Buch:

http://www.kreative-chaoten.de/html/buch.html

Inhaltsverzeichnis:

http://www.kreative-chaoten.de/downloads/inhaltsverzeichnis.pdf

Herrad Schenk: Das Leben einsammeln: Olga A.- Die Geschichte einer Messie

Olga ist eine Messie. Ihre Wohnung und ihr Leben sind vollgestellt mit Dingen aus ihrer Vergangenheit. Einer Vergangenheit, von der sie sich nicht trennen kann, denn all die Geborgenheit der guten Zeit von damals ist verloren. Geblieben sind nur die Sachen, an denen sie jetzt Halt sucht und die doch immer mehr selbst zur Last werden.

Olga A. ist eine fiktive Person, die Herrad Schenk mit den wahren Geschichten Betroffener und dem Wissen der Fachliteratur zu einem Schicksal überblendet, das genau so hätte verlaufen können und leider viel zu häufig wirklich passiert. Das Buch vermittelt so einen unaufgeregten Einblick in die Psychopathologie eines Menschen, der das von VerlustÄngsten und Einsamkeit bestimmte Seelenleiden verstehen lässt.

Ron Corampio: Der australische Spaziergang

Eine Geschichte von Liebe, Messie-Syndrom und Gewissen und vom Kontrast des überschwänglichen, feierlichen Kerns des Menschen zum Alltag, der manchmal bedrückend ist

Sollte die Begegnung mit Yvonne, der Frau seiner Sehnsucht, blond, schlank, schön, majestätisch, alles auf den Kopf stellen? Wird Valerio Opfer einer Vorsehung? War sein heiterer, experimenteller Spaziergang vor der Begegnung bereits eine Eingebung, ein Zeichen: sich beim Gehen vorzustellen, dass er am Erdball hängt, wie er sich als Kind die Menschen auf der anderen Seite des Globus, in Australien, vorgestellt hatte? Seine Beziehung mit Yvonne, ihr Umzug von Italien nach Deutschland, das Messie-Syndrom, die seelischen Unstimmigkeiten werden zu einem schicksalhaften Strudel. Valerio entreißt sich ihm in höchster Not. Doch die Vergänglichkeit seines Lebens deutet sich an. Dabei fing alles schön an. Und sein Leben war doch in Ordnung, er war ausgeglichen und musisch orientiert, liebte Jazz und die Malerei. Angetrieben durch die privaten Ereignisse stellt sich Valerio viele Fragen zum menschlichen Zusammenleben und zum Gewissen, der Brücke zwischen den Menschen. Kann er Yvonne im Chaos zurücklassen?

128 Seiten s/w | ISBN: 9783844237283

http://www.der-australische-spaziergang.de/

FAZ: Schutzwälle gegen die Angst – von Christina Hucklenbroich

Zeitungsartikel in der FAZ:

„Messie-Syndrom“ Schutzwälle gegen die Angst

17.02.2013 · Manche Messies lassen ihre Wohnung völlig vermüllen, andere sammeln mit System und finden jede Schraube wieder. In Amerika wird exzessives Horten jetzt in den Rang einer eigenen Diagnose erhoben.

Von Christina Hucklenbroich

Überschriften im Artikel:

Kaum Forschung in Deutschland

Braucht man eine neue Diagnose?

Horten ist kein Zwang

Die ersten Symptome treten in der späten Kindheit auf

„Ein bunt schillerndes Phänomen“

Oft droht der Partner die Trennung an

Patienten, die exzessiv horten, leiden oft zusätzlich unter einer Depression

Der Artikel ist Teil einer in loser Folge erscheinenden Serie über die Veränderungen, die das neue Klassifikationssystem DSM-5 für psychische Erkrankungen mit sich bringt.

Link zum Artikel in der FAZ:

http://www.faz.net/aktuell/wissen/medizin/messie-syndrom-schutzwaelle-gegen-die-angst-12059634.html

psychologie heute (Zeitschrift):

http://www.psychologie-heute.de/p1archiv/recherche/f_s/010428.htm

psychologie heute – Heft 04.2001

ORTEN UND HORTEN

Der wahre Sammler ist ein Jäger
Wolfgang Streitbörger
(PH 04/01, S. 28 bis 31)
Leidenschaftliche Sammler sind ständig auf der Jagd – nach Objekten.

Wenig weiß die Psychologie über die unbändige Lust,

die das Zusammentragen von Gegenständen vielen Menschen schenkt.

Einzig auf die extreme Schattenseite des Sammelns fällt inzwischen etwas Licht:

Neue Therapien sollen haltlosen Zwangssammlern Hilfe bringen.

(Stichwörter: Sammeln, Zwang, Messies, Vermüllungssyndrom)

Außerdem:
„Objekte signalisieren Halt
in einer unsicheren Welt“
Zwangsexperte Randy O. Frost
über das obsessive Horten von Gegenständen
(S. 32 bis 33)

Außerdem:
Wie uns das Sammeln zum Menschen machte
Josef Reichholf
(S. 34 bis 35)
Warum sammeln Affen nicht? –

Über den stammesgeschichtlichen Zweck des Ordnens und Klassifizierens

http://www.psychologie-heute.de/p1archiv/recherche/f_s/040950.htm

psychologie heute – Heft 09.2004

DAS MESSIE-SYNDROM

Muss ich oder will ich?
Ein Gespräch mit Rainer Rehberger
(PH 09/2004, S. 50 bis 53)
Sie lassen alte Zeitungen liegen, bewahren alles Mögliche auf, oft auch den Müll.

Vor lauter gesammeltem Zeug können manche sich in den eigenen vier Wänden kaum noch ungehindert bewegen.

Der Psychoanalytiker Rainer Rehberger behandelt so genannte Messies seit vielen Jahren.

Er sieht die Ursachen in einer unbewussten Verweigerung gegen frühen Zwang und ist sicher,

dass Psychotherapie bei dieser Störung helfen kann

(Stichwörter: Unordnung, Verwahrlosung, Sammeln, Aufräumen)

http://www.psychologie-heute.de/p1archiv/recherche/f_s/100170.htm

psychologie heute – Heft 01.2010

ORDNUNG

Warum sind wir so ordentlich?
Svenja Flaßpöhler
(PH 01/2010, S. 70 bis 73)
Dinge müssen ihren Platz haben, müssen systematisiert, verwaltet, geordnet werden.

Wir ordnen sie in Schubladen, Ablagesystemen, stapeln sie in Schränken.

Woher kommt dieser Drang zur Systematisierung? Ist er uns in die Wiege gelegt worden?

Oder wurde uns die Fähigkeit, Dinge einzuteilen und zuzuordnen, eher gesellschaftlich antrainiert?

Und warum beherrschen die meisten Menschen das Ordnen immer besser,

während andere hofffnungslos in all ihren Dingen untergehen?

(Stichwörter: Systematisieren, Systematisierung, Aufräumen, Übersicht, Strukturierung, Unordnung)

Außerdem:
Das geht schon in Ordnung!
Heiko Ernst
(PH 01/10, S. 74 bis 75)
Ist Ordnung tatsächlich das halbe Leben? Was ist die andere Hälfte? Und wie ergibt das ein Ganzes?

Über die spannungsreiche Beziehung von Ordnung und Unordnung.

(Stichwörter: Chaos, Denken, Strukturen, Muster)

http://www.psychologie-heute.de/p1archiv/recherche/f_s/010238.htm

psychologie heute – Heft 02.2001

PSYCHOTHERAPIE

Die Flucht in den Zwang
Ein Gespräch mit Jürgen Margraf
(PH 02/01, S. 38 bis 43)
Sind Zwänge eine „selbst erfundene Beschäftigungstherapie“?

Außerdem:
Wie man die „unbehandelbare“ Störung heilt
Andreas Huber
(S. 42)

Liste mit Buch-Tipps (link):

Unter diesem link finden Sie weitere nützliche Bücher:

http://www.psychotherapie-netzwerk.de/infobuero/literatur-ratsuchende.pdf

Für Fachleute/Profis: